SV Riede unterliegt im Spitzenspiel der SG Weser/Diemel deutlich mit 1:6
Bad Karlshafen, 22.09.2013
Viel hatte man sich vorgenommen für das Topspiel der Kreisliga A an diesem Sonntag gegen den Absteiger aus der Kreisoberliga SG Weser/Diemel. Der leichtfertig vergebene Sieg am vergangenen Spieltag gegen den TSV Hümme sollte Warnung genug gewesen sein, dass nur eine über neunzig Minuten konzentrierte Leistung, in der ein Spieler für den anderen kämpft ausreicht um dauerhaft erfolgreich zu sein und sich in der Spitzengruppe der Liga festsetzen zu können.
Hinein in die Partie. Von Beginn an setzen die Hausherren unsere Mannschaft gleich mächtig unter Druck. Die Gastgeber stören früh und folglich finden nur wenige Anspiele auf Seiten der Rieder einen Abnehmer. Erschwerend kommt hinzu, dass bei der Arbeit gegen den Ball erneut nicht die gesamte Mannschaft mitwirkt. Zusätzlich können große Lücken im zentralen defensiven Mittelfeldbereich über die gesamte Spieldauer nicht vollständig geschlossen werden.
In der fünften Spielminute kommt es daher wie es kommen musste. Eine vermeintlich harmlose und im Prinzip leicht zu verteidigende Hereingabe führt zur frühen Führung für die Hausherren. Der nicht gerade für seine Qualitäten im Kopfballspiel bekannte Ricardo da Costa nutzt die Unaufmerksamkeit in der Rieder Hintermannschaft zum 1:0.
Weiter agiert meist die Mannschaft von Trainer Pascal Bunzenthal und sorgt mit langen, flachen Anspielen über die Flügel jederzeit für Gefahr. So wird in der dreizehnten Spielminute der Angreifer der SG Weser/Diemel, Christian Goihl, freigespielt. Dieser lässt den Verteidiger im Zweikampf alt aussehen und schließt mit strammen Schuss in das lange Eck zur 2:0 Führung ein.
Auch diese beiden Gegentreffer können die Rieder nicht aus dem unerklärlichen Tiefschlaf wecken.
Erneut reicht ein langes Anspiel über die Flügel aus um den bereits erfolgreichen Angreifer Christian Goihl in Szene zu setzen. Dieser kann an der Hereingabe nicht gehindert werden und so steht Ricardo da Costa ein zweites Mal parat und köpft in der dreißigsten Spielminute, wieder absolut unbedrängt, zum 3:0 ein.
So hat man sich das auf Seiten der Rieder sicher nicht vorgestellt. Dennoch beweist die Mannschaft Moral und versucht aus scheinbar aussichtsloser Position noch mindestens einen Punkt zu erkämpfen.
In der Folge erspielt sich die Kördel-Elf bis zur Pause noch einige gute Angriffe, welche aber nicht den Weg ins Tor finden.
Kurz vor der Halbzeitpause bekommen die Schwarz-Gelben einen berechtigten Freistoß an der Strafraumgrenze zugesprochen. Der Torjäger der Rieder, Andre Klesper, nimmt Maß und zirkelt den Ball zum 1:3 Anschlusstreffer in die Maschen. Zur Verwunderung erkennt der Unparteiische Joachim Wolter den Treffer nicht an. Die Begründung: Er habe vorher Ballsperre angezeigt, wonach der Freistoß indirekt auszuführen sei. Fehlentscheidung!
So bleibt es weiter bei der klaren drei-Tore-Führung für die insgesamt überlegene und klar spielbestimmende Mannschaft aus Bad Karlshafen.
In den ersten fünfundvierzig Spielminuten lässt unsere Elf wieder sämtliche unverzichtbare Grundeinstellungen vermissen. Kampf, Leidenschaft und Siegeswille. Trainer Björn Kördel weist folgerichtig in seiner Halbzeitansprache noch einmal gezielt darauf hin, was mit Beginn der zweiten Spielhälfte angekommen scheint.
Nun zeigen die Bad Emstalter noch einmal, dass sie die Partie in keinem Fall schon abgeschenkt haben und drängen auf den Anschlusstreffer. Dieser fällt kurze Zeit später auch. Ein Eigentor, welches nach scharf hereingetretener Flanke schwer zu verteidigen war. Ein Lupfer des eigenen Abwehrspielers lässt dem Keeper Philip Nowigk keine Chance.
Die Kördel-Truppe drängt nun auf den zweiten Anschlusstreffer und setzt die Hausherren weiter unter Druck.
Zur Enttäuschung sorgt der Schiedsrichter nun für die Spielentscheidung. Auf Höhe der Mittellinie erweist sich dieser als recht dicke Luft und gleichbedeutend exzellenter Vorlagengeber. Während die vollständig aufgerückten Rieder im Angriff sind wird ein Querpass auf Höhe der Mittellinie vom Unparteiischen unfreiwillig abgefälscht. Der Angreifer auf Seiten der Hausherren kann allein auf das Tor von Keeper Henning Heyen zulaufen und in der fünfundfünfzigsten Spielminute zur 4:1 Führung einschieben. Die Partie somit gelaufen.
Mit dem nicht gegebenen Freistoßtor und dem nun ungewollten Eingreifen in das Spielgeschehen erwischte sicher nicht nur der SV Riede einen rabenschwarzen Tag.
Der eingewechselte Kevin Vogt schraubt in der achtzigsten und siebenundachtzigsten Spielminute das Ergebnis noch in die Höhe und besorgt den 6:1 Endstand.
Fazit: Eine verdiente Niederlage, auch wenn diese am Ende sicher etwas zu hoch ausgefallen ist. Die Knackpunkte waren ohne Frage die völlig misslungene Anfangsphase, das nicht gegebene Freistoßtor, sowie der Treffer zum 4:1. Dennoch gilt es die Schuld zunächst bei sich selbst zu suchen. Zusätzlich dürfte nun jedem klar geworden sein, dass mit halber Kraft kein Spiel zu gewinnen ist und die gesteckten Ziele unter diesen Umständen nicht zu erreichen sind. Bereits am kommenden Samstag gegen die Reserve der SG Schauenburg gilt es das falsch abgegebene Bild wieder in das rechte Licht zu rücken und den Ausrutscher wett zu machen!