Waldeck. Freitagsspiel, Flutlichtatmosphäre… es war also angerichtet für einen sportlich attraktiven Fußballabend. Der SVB-Tross reiste, wie schon nach Willingen, mit dem Reisebus an den Edersee. Doch nicht um die Vorzüge der Gegend zu genießen, sondern um den Punkt gegen Weidelsburg durch einen Auswärtsdreier bei Eintracht Waldeck zu veredeln.
Beide Mannschaften begannen zögerlich, Balhorn versuchte durch einen kontrollierten Spielaufbau in den eigenen Reihen die Lücke zu finden. Doch dies gelang viel zu selten, der letzte Pass fand keinen Abnehmer. Auch die Hausherren agierten in ihren Aktionen zu unkonzentriert, versuchten es immer wieder aus der Distanz.
In der 15. Spielminute hatten die SVB-Anhänger den Torschrei schon auf den Lippen, doch Micha Kugler’s Kopfball ging knapp am Kasten des Aufsteigers vorbei. Die Angriffsversuche des Gegners konnten von der sicher stehenden Balhorner Abwehr meist abgeklärt zunichte gemacht werden. Die nächste Gelegenheit die Führung zu erzielen hatte Andre Franke (25.), denn er schaltete im Gewühl des Eintracht-16er’s am schnellsten, zog in der Drehung ab, verfehlte der Tor jedoch um Haares Breite. Auch Irfan Murtezi konnte den Ball bei fast gleicher Ausgangslage nicht über die Torlinie schieben (28.)
Die beste Balhorner Chance hatte dann wieder Murtezi, er konnte den Ball aber freistehend vor dem Eintracht-Keeper nicht unter Kontrolle bringen (35.).
Das Match verflachte, die Zuschauer sahen nun phasenweise ein besseres Trainingsspiel. Die Hausherren wollten jetzt ihrerseits die Führung, scheiterten aber nach Freistoß an SVB-Schlussmann Wehrheit (40.) und am Pfosten (45.).
Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel körperbetonter. Es entwickelte sich fortan an spannendes Fußballspiel, zählbares sollte aber zunächst noch nicht dabei herausspringen.
Balhorn bestätigte sein optisches Übergewicht, Stefan Fricke setzte sich auf der linken Außenbahn durch, flankte und fand den Kopf von Carsten Giesler, der unhaltbar zur 1:0 Gästeführung einnickte (58.)!
Das Spiel lebte nun vom Kampf, Waldeck erhöhte die Schlagzahl und drückte den SVB tief in die eigene Hälfte. Im Stile einer Spitzenmannschaft hätten die Gäste dann den Sack zumachen können, denn Sascha Menge gewann sein Sprintduell, zog ab, fand aber seinen Meister im gut aufgelegten Eintracht Torwart.
Leider kam es dann erneut so wie es kommen musste, Waldeck schlug aus seiner inzwischen erlangten Überlegenheit Kapital und erzielte in der 79. Spielminute den Ausgleich. Wieder war ein Balhorner Abwehrbein zuletzt am Ball und veränderte die Flugbahn so, dass Keeper Wehrheit keine Abwehrchance hatte.
Der Aufsteiger feierte das Remis wie einen Sieg, mit etwas mehr Glück wäre hier für den SVB sicher mehr drin gewesen. Letztendlich ist die Punkteteilung aber wegen der Moral der Waldecker sicherlich nicht unverdient.
